Nikolaus von der Assen (Abi 1974)

Nikolaus von der Assen auf van Goghs Spuren


Steinfelder nennt den weltberühmten Künstler seinen „Malbruder Vincent“/Erkundung im letzten Jahr in Frankreich

Steinfeld.
„Das ist das Beste, was ich je gemacht habe“, freut sich Nikolaus von der Assen über seine neueste Kunstausstellung. Unter dem Titel „Auf den Spuren von Vincent“ präsentiert er in einer Werksreihe insgesamt 40 neue Bilder. Die Werke sind vom 9. bis 17. März täglich von 14.30 bis 18.30 Uhr im Kunsthaus Steinfeld (Große Straße 7) zu sehen. Für den 8. März (Freitag) lädt der Künstler um 18 Uhr zu seiner Vernissage ein. Zuvor führt Kunsthistoriker Klaus Kirmis von 15 bis 17 Uhr in der nahe gelegenen Lohgerberei sachkundig in das Leben und Werk des weltberühmten Malers Vincent van Gogh (1853 bis 1890) ein. Ein weiterer Höhepunkt: Um 17.30 Uhr lässt von der Assen im Vorgarten des Kunsthauses eine Bronzeskulptur „Le voleur de tournesols/Vincent van Gogh“ von Gabriel Sterk (2004) enthüllen. „Auf den Spuren von Vincent van Gogh wandle ich tatsächlich schon mein ganzes Künstlerleben“, sagt der Steinfelder. Nach seinem Abitur im Jahr 1974 besuchte er das Rijksmuseum in Amsterdam, in dem Werke des großen Niederländers ausgestellt werden, und erfüllte sich damit einen „ganz persönlichen Traum“. Seit dieser Zeit sei er von seinem „Malbruder Vincent“ inspiriert, sagt von der Assen .

Der Dozent, Buchautor, Gründer einer Kunstakademie und Veranstalter von Malreisen malt nicht einfach von seinem großen Vorbild ab, sondern liefert durch seine pastose Ölmalerei faszinierende Interpretationen und magische Entfremdungen van Goghs, die das wache Auge in ihren Bann ziehen. Das fällt dem Betrachter beispielhaft bei den Motiven „Iris im gelben Krug“ und dem Van-Gogh-Klassiker „Sonnenblumenstrauß“ auf, die von der Assen im Großformat 160 x 120 Zentimeter festgehalten hat. Bei der pastosen Ölmalerei trägt der Steinfelder die Ölfarbe teilweise „pflasterdick“ auf, manchmal direkt aus der Tube. Deutschlandweit betrieben aktuell maximal 10 Künstler diese Malform, erklärt von der Assen. „Meine Bilder wirken nicht nur über die reine Farbe und Farbvielfalt, sondern auch über die Haptik, die den Betrachter mit allen Sinnen und im wahrsten Worte berühren soll.“ Anfassen sei bei ihm ausdrücklich erwünscht, sagt er.
„Mein künstlerischer Antrieb ist es, die Einzigartigkeit der Natur auf die Leinwand zu übertragen. Nicht im Sinne eines genauen Abbildes oder einer bloßen Kopie, sondern im Bestreben nach einer Spiegelung des Zaubers und der Faszination der Natur“, gibt der 68-Jährige einen Einblick in sein Schaffen. Vielen Zeitgenossen sei das Prozedere der pastosen Ölmalerei zu aufwendig. So dauert es laut von der Assen mindestens 3 Monate, bis die teilweise zentimeterdicke Farbe halbwegs angetrocknet ist. „Bis ein großformatiges Werk ganz getrocknet ist, vergehen bis zu 20 Jahre.“
Im vergangenen Jahr zog der Gründer der Kunstfabrik Hannover aus, um sich mit Farbe und Pinsel in Frankreich auf die Spuren von van Gogh zu begeben. „Sich in seine Motivwahl und in seine Seelentiefe einzufühlen, ist für mich ein großartiges und tief bewegendes Erlebnis gewesen.“
Van Gogh sei das prägende Vorbild seiner Malerei, sagt von der Assen und schwärmt über die post-impressionistische Kunst. Mit der Schau wolle er Parallelen aufzeigen.

Von Jan Röttger (OV 29.02.2014)